150jahre

150 Jahre


1866 - 2016

Tradition mit Zukunft

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    Vereinschronik  

1958 bis 2007

 1. Zeitabschnitt von 1958 bis 1989

Über diese Zeitperiode hinweg existierte unsere Anglergemeinschaft weiterhin durchgehend unter dem bereits genannten Namen „DAV Ortsgruppe Friedrichshain“. Da die hohe Mitgliederzahl unserer so genannten „Grundorganisation“ über mehrere Jahre hinweg anhielt, fanden unsere Mitgliederversammlungen fast durchgängig im Kulturhaus des Reichsbahn-Ausbesserungswerkes (RAW) „Franz Stenzer“ in der Revaler Straße 99 statt.
Große Bedeutung für das Leben unserer Anglergemeinschaft hatte jetzt inzwischen das bereits 1956 erworbene 1000 qm große Grundstück „Alte Ziegelei“ am Seddinsee in Gosen mit einem ausrangierten Wohnboot bekommen. Wir nannten es liebevoll „Unsere Johanna“ und bauten es besonders in den Jahren zwischen 1956 und 1958 in mühevoller Kleinarbeit zum Anglerheim aus. Grundstück und Anglerheim wurden von da an bis zum heutigen Tage zum Mittelpunkt unseres gesamten Vereinslebens überhaupt.
Im Jahr 1970 traf unsere Ortsgruppe ein harter Schlag. Der Sportfreund Alwin Vetter, von 1940 bis 1967 Vorsitzender unseres Vereins, Mitbegründer des DAV und Träger der DAV-Ehrennadel in Gold, verstarb am 20. März 1970. Sein erfolgreiches Wirken über fast drei Jahrzehnte hinweg und seine Verdienste werden uns stets in ehrenhafter Erinnerung bleiben. Als er 1967 den Vorsitz abgab, entstand zunächst ein Vakuum. Niemand wollte die entstandene Lücke im Vorstand einer solch großen Ortsgruppe – zu Spitzenzeiten ca. 600 Mitglieder - schließen und Verantwortung übernehmen.
Schließlich gelang es den Sportfreund Günther Bühler für diese Funktion zu gewinnen. Er unterstützte besonders die Jugendarbeit sowie die damals vom DAV angestrebten und auch geförderten Wettkämpfe in allen Disziplinen. Ende 1971 gab er die Leitung aus gesundheitlichen Gründen ab. Nachfolger in der Funktion des Vorsitzenden wurde der Sportfreund Bruno Grützmacher.

Im Jahr 1986 gab es innerhalb unseres Vereinslebens 2 Höhepunkte.
Am 8. März 1986 begingen wir unser 120-jähriges Vereinsjubiläum und 
am 14. Oktober 1986 fand eine der bedeutsamsten Vorstandswahlen statt.
Das Vereinsjubiläum gestaltete sich unter Teilnahme zahlreicher Ehrengäste, der Presse und einer großen Anzahl von Vereinsmitgliedern in der Clubgaststätte „Solidarität“ in der Alfred-Jung-Straße 14 zu einem würdigen und unvergesslichen Ereignis unseres Vereinslebens. Vorsitzender war zu diesem Zeitpunkt, als Nachfolger vom Sportfreund Bruno Grützmacher, der Sportfreund Helmut Staudte.
Eine beeindruckende Ausstellung mit unserer Vereinsfahne und einigen bedeutsamen Exponaten erinnerte alle Besucher an die traditionsreiche Geschichte unseres Vereins, der, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, am 8. März 1866 als „Central-Verein der Angelfreunde zu Berlin“ in das Charlottenburger Vereinsregister eingetragen wurde. Diese kleine Ausstellung gab der insgesamt gut gelungenen Veranstaltung sozusagen das „I-Pünktchen“ obendrauf. Sie wurde nach der Jubiläumsveranstaltung außerdem für den Zeitraum vom 10. bis 13. März 1986 im Club der Werktätigen „Sonia Horn“ in der Kadiner Straße 16 unter dem Motto „120 Jahre Angelsport in Friedrichshain“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der nächste Höhepunkt war die Vorstandswahl am 14. Oktober 1986. Sie war deshalb so bedeutsam, weil es hier zum Wechsel des Vorsitzenden kam.
Sportfreund Helmut Staudte musste aus gesundheitlichen Gründen seine Funktion aufgeben und als neuer Vorsitzender wurde sein Stellvertreter, der Sportfreund Jürgen Matthes, gewählt.
Der Vorstand hatte bei der Größe unserer Angler-Ortsgruppe „Schwerstarbeit“ zu leisten. Dem schon so vorhandenen und dazu auch noch oft von den vorgesetzten DAV-Geschäftsstellen und Bezirksfachausschuss „befohlenen“ Aufgabenumfang musste sich demzufolge auch die Stärke unseres Vorstandes anpassen. So bestand er damals aus 16 Mitgliedern. Aus heutiger Sicht waren Stärke und die funktionelle Zusammensetzung des Vorstandes in dieser Zeitperiode wohl für alle Zeiten einmalig.
Ebenso einmalig für diese Zeitperiode gestaltete sich die Teilnahme unserer Vereinsmitglieder an sportlichen Veranstaltungen. An fast allen Ausschreibungen wie zum Friedfischangeln, Spinnangeln, Flugangeln, Dreikampf (Jugend, Frauen, Männer) waren die von uns Delegierten Sportfreunde erfolgreich. So wurde unsere Ortsgruppe 1969, 1970 und 1971 Meister im Friedfischangeln. Das war die einzige Gruppe, die drei Mal hintereinander auf der Siegertreppe des Bezirksfachausschusses stand.
Beim DDR-offenen Meeresangeln (Meerespokal) konnten bei einer Teilnahme von 650 Startern ein 1. und
4. Platz belegt werden.
Die Kinder und Jugendlichen unserer Ortsgruppe wurden insbesondere in Trainingslagern an unser schönes und Naturverbundenes Hobby herangeführt. Sie dienten in erster Linie zum Erlernen und zur Vervollkommnung der angelsportlichen Fähigkeiten sowie zur Festigung der sportlichen Kameradschaft. Als Beispiel sei an dieser Stelle das Trainingslager in Gosen vom 1. bis 15. Mai 1987 genannt. Theoretische und praktische Unterweisungen, Angeln, Wandern und Bastelarbeiten bestimmten den Ablauf dieser Tage und formten den perfekten Angler.
Und das mit sichtbarem und nachhaltigem Erfolg. Denn einer der damaligen Teilnehmer, nämlich unser Vereinsmitglied Sportfreund Denny Linke, - damals 10 jährig - ist eben ein „perfekter“ Angler geworden und gestaltet heute unser Vereinsleben aktiv mit.
2. Zeitabschnitt von 1990 bis 2007
Unmittelbar nach der Wende begann auch für unsere Anglergemeinschaft ein Prozess der totalen Umgliederung. Aus der DAV-Ortsgruppe musste nun auf der Grundlage des Bürgerlichen Gesetzbuches ein gemeinnützig anerkannter Verein entstehen.
Für die damals zu treffende Entscheidung welchem Dachverband wir zukünftig angehören wollten, kam uns der IX. Verbandstag des DAV, der am 23. Februar 1991 in Pätz (Brandenburg) stattfand, zu Hilfe. Die Delegierten votierten mehrheitlich für den eigenständigen Fortbestand des DAV und beschlossen eine neue Satzung, in der die Identität des DAV e.V. mit dem DAV der DDR bekräftigt wurde. Für unsere Anglergemeinschaft, der ehemaligen DAV-Ortsgruppe Friedrichshain, stand fest, der DAV war und bleibt die Basis auf der wir unsere Arbeit für die weitere Zukunft gestalten wollen.
Völliges Neuland tat sich nun für unseren Vorstand auf. So musste beim Amtsgericht Charlottenburg eine Satzung vorgelegt und der Eintrag in das Vereinsregister beantragt werden. Beim Finanzamt musste die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beantragt und begründet werden. Innerhalb dieses Prozesses musste noch zusätzlich eine Hürde überwunden werden. Und zwar konnte die Übernahme unserer früheren und eigentlichen Vereinsbezeichnung „Central-Verein der Angelfreunde 1866“ lt. Amtsgericht Charlottenburg so nicht erfolgen, weil ein einzelner Verein nicht den Namen „Central-Verein“ führen durfte. Infolgedessen wurde dann unser Verein satzungsgemäß in „Angelfreunde 1866“ umbenannt. Er trat zugleich die Rechtsnachfolge der DAV-Ortsgruppe Friedrichshain an.
Am 9. März 1991 beging unser Verein sein 125jähriges Jubiläum. In der Clubgaststätte „Solidarität“ sorgte die Gruppe „Floer“ für gute Stimmung. Rückblicke in die Geschichte unseres Vereins bewiesen die enge Verbundenheit zu den Traditionen unseres Vereins.
Die Wahlversammlung am 5. November 1991 gestaltete sich  zu einem Markstein in der Geschichte unseres Vereins. In dieser Versammlung wurde:
-   Der Vorstand neu gewählt;
-   Die Satzung nach mehrmaligen Ergänzungen und Veränderungen beschlossen, die von da an auch allen Forderungen des BGB entsprach;
-   Eine Reihe von Ordnungen für die Gestaltung der weiteren Vereinsarbeit angenommen.
-   Der Vorsitzende Sportfreund Jürgen Matthes und der Stellvertreter Sportfreund Helmut Staudte wieder und der Sportfreund Gerhard Hempel als 1. Kassierer neu gewählt. Sie führten den Verein unter den neuen Bedingungen in dieser oft schwierigen Phase umsichtig und es gelang ihnen mit ihrer Arbeit für einen stabilen Fortbestand unserer Gemeinschaft zu sorgen. Später wechselten die Vorsitzenden und Vorstandsmitglieder nach Ablauf von satzungsgemäßen Wahlperioden bzw. teilweise auch aus persönlichen Gründen.
Auf diesen nach der Wende neu entstandenen Grundlagen, durch die Möglichkeit der ununterbrochenen Nutzung unserer Heimanlage und durch die Gestaltung eines vielseitigen Vereinslebens auf der Basis von jährlich neu erarbeiteten Veranstaltungsplänen, in denen natürlicherweise auch das Hegefischen seinen ständigen Platz einnahm, setzten und setzen wir weiterhin die Traditionen unseres 1866 gegründeten Vereins bis in unsere heutigen Tage in Ehren fort.
 
An dieser Stelle der Chronik halten wir es für erwähnenswert, dass langjährig geführte historische Studien im September 2005 endgültig belegten, dass unser am 8. März 1866 gegründeter Angler-Verein definitiv der älteste Angler-Verein Deutschlands ist.
Möglich wurde diese Feststellung durch ein Vergleich zu der im Internet veröffentlichen Chronik des heutigen Bayerischen Fischerei-Vereins mit Sitz in München. Der Vergleich ergab, dass dieser Verein erst im Jahr 1889 in das Vereinsregister eingetragen wurde.
 
Folgende weitere Ereignisse waren Höhepunkte bei der Gestaltung unseres Vereinslebens
in den Jahren zwischen 1991 und 2007:
-  Die am 10. März 2001 im Sportcasino „Eiche“ in Köpenick durchgeführte Festveranstaltung aus Anlass des 135jährigen Bestehens unseres Vereins mit zahlreichen Ehrengästen des Verbandes;
-  Der im November 2005 von der Mitgliederversammlung gefasste Beschluss, für die Restauration unserer 1875 gestifteten Vereinsfahne eine Spendenaktion durchzuführen. Sie wurde am 30.10.2006 mit dem Ergebnis von 5.000,00 Euro abgeschlossen. Diese Summe ermöglicht es uns, die historisch wertvolle Fahne, einschließlich der dazugehörenden Bänder, im Dezember 2007 einer Restauration und damit ihrer Werterhaltung zuzuführen;
-  Die am 11. März 2006 im Kongress Hotel Berlin-Rahnsdorf durchgeführte Festveranstaltung aus Anlass des 140jährigen Bestehens unseres Vereins mit einer kleinen Ausstellung, die unsere Gäste mit der Tradition unseres Vereins bekannt machte. Unter den zahlreichen Ehrengästen befand sich auch der Präsident unseres DAV, der Sportfreund Bernd Mikulin aus Dresden.
-  Die Herausgabe einer Dokumentation der Festveranstaltung am 11. März 2006
      mit dem Titel: „1866 bis 2006 – 140 Jahre Tradition mit Zukunft.“
-  Die über 30 Jahre lang währenden freundschaftlichen Beziehungen zum Anglervereinen „Frühauf“ Dessau und die im Jahr 2005 aufgenommenen freundschaftlichen Beziehungen zum AV „Sonntagsfreude“ Berlin am Großen Wannsee;
-  Die Präsentation unseres Vereins in einer eigenen und gut gestalteten Vereinshomepage und in der Ausstellung „Schuppen-Scheren-Schalentiere – Berliner Fischereigeschichte(n)“ im Stadtmuseum Berlin.
-  Die hohe Bereitschaft einiger Vereinsmitglieder jeder Zeit Hand anzulegen, um unsere Heimanlage und die „Johanna“ als Mittelpunkt unserer gesamten Vereinsarbeit in ihrem Wert zu erhalten;
-  Die jährlich stattfindenden Familiennachmittage mit Spiel und Spaß.
Jetzt, zum Abschluss des Jahres 2007 können wir davon ausgehen, dass es unserer Anglergemeinschaft gelungen ist, die Gedanken und Ziele unserer Gründer zu bewahren und erfolgreich fortzusetzen. Nicht zuletzt beweist es die These, die seit unserem 140jährigen Vereinsjubiläum als Symbol unserer inhaltlichen Arbeit anzusehen ist,
                                            „Tradition mit Zukunft!“

Hier endet unsere Vereins- Chronik für den Zeitabschnitt 1958 bis 2007. 
Weiter zum Abschnitt 2008 bis 2015.

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